Häufig gestellte Fragen / FAQ


Das Blutspenden wirft bei vielen Menschen immer wieder Fragen auf, nicht nur bei Personen die das erste Mal spenden.

Für die Zusammenstellung dieses Fragenkatalogs wurde die Broschüre „Die Blutspende: Was Sie wissen sollten“ der Blutspende SRK Schweiz verwendet und teilweise auf die Gegebenheiten des Blutspendedienstes SRK Graubünden angepasst.
Wie oft pro Jahr darf ich Blutspenden?

Bei guter Gesundheit können Männer viermal und Frauen dreimal pro Jahr Blut spenden.

Was bekomme ich für meine Spende?

Das Spenden von Blut ist in der ganzen Schweiz unentgeltlich, Blutspender erhalten keine finanzielle Entschädigung. Wer beim Blutspenden nichts verdient, hat auch kein Interesse, etwas zu verheimlichen, wenn er den Fragebogen ausfüllt. Zudem ist es aus ethischen Gründen nicht zu verantworten, Menschen in einer finanziellen Notlage mit einer Entschädigung zur Blutspende zu bewegen.

 

Wenn Sie im Regional Blutspendedienst Chur Blutspenden und mit dem Auto im Parkhaus des Kantonsspitals Graubünden parkieren, werden die Parkkosten durch den Blutspendedienst übernommen.

Wie läuft eine Blutspende ab?

Blut sollte nicht nüchtern gespendet werden. Deshalb ist es wichtig, vor der Blutspende etwas Leichtes zu essen und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Nach der Anmeldung und Registrierung wird ein Fragebogen ausgefüllt und anschliessend mit einer medizinischen Fachperson persönlich besprochen. Danach werden Blutdruck und Puls gemessen und der Blutfarbstoffgehalt (Hämoglobin) wird bestimmt. Das eigentliche Spenden von Blut dauert nur etwa zehn Minuten. Nach einer Ruhepause bildet ein Imbiss zur Stärkung den Abschluss. Die gesamte Blutspende dauert im Durchschnitt etwa 45 Minuten. Für die erste Spende sollte man sich mehr Zeit nehmen, da zusätzlich die Personalien aufgenommen werden und ein Gespräch mit einem Spendearzt durchgeführt werden muss.

Weshalb muss jedes Mal dieser Fragebogen ausgefüllt werden?

Mit dem Fragebogen wird unmittelbar vor jeder Blutspende der aktuelle Gesundheitszustand des Spenders wieder aufs Neue überprüft. Dies ist zur Sicherheit sowohl des Spenders als auch des Empfängers von Blutprodukten nötig.

Wieso wird das Hämoglobin bestimmt?

Das Hämoglobin, der Farbstoff der roten Blutkörperchen, transportiert den Sauerstoff von der Lunge in das Gewebe und gibt ihn an die Körperzellen ab. Das Kohlendioxid aus den Zellen wird ebenfalls ans Hämoglobin gebunden und dann in die Lungen zurückgetragen. Ist der Hämoglobinwert zu tief, ist eine Blutspende nicht möglich. Weil Männer generell einen höheren Hämoglobingehalt haben als Frauen, sind die Minimalwerte für die Spendentauglichkeit bei Männern und Frauen unterschiedlich.

Wie viel Blut wird gespendet?

Ein Erwachsener, der über 50 kg wiegt, hat ca. vier bis sechs Liter Blut. Davon werden 450 ml entnommen.

Gibt es verschiedene Arten von Blutspenden?

Die häufigste Form einer Blutspende wird als Vollblutspende bezeichnet. Dabei werden Ihnen 4,5 dl Blut entnommen. Das entspricht weniger als 10% Ihres gesamten Blut-Volumens. Jede Blutspende wird in Plasma und konzentrierte Blutzellen (Erythrozyten) aufgetrennt.

 

Bei der Hämapherese wird das entnommene Blut maschinell in die Komponenten Thrombozyten und Plasma aufgetrennt. Gleichzeitig werden dem Spender die nicht benötigten Blutbestandteile wieder zugeführt. Je nachdem, welche Bestandteile zur Verwendung entnommen werden, spricht man von einer Plasmapherese oder Thrombapherese. Solche Spenden dauern zwischen einer und eineinhalb Stunden.

 

Die Eigenblutspende kann für einen Patienten eingesetzt werden, bei dem eine Operation geplant ist, und für die eigenes Blut zur Verfügung gestellt werden soll. Voraussetzungen sind: Der Operationstermin liegt noch mehrere Wochen in der Zukunft, und der Spender ist gesund genug, dass ihm innert dieser relativ kurzen Zeit zwei bis vier Spenden entnommen werden können. Diese Frage kann nur der Arzt beantworten.

 

Im regionalen Blutspendezentrum Graubünden werden neben der Vollblutspende auch die Thrombapherese durchgeführt. Eine Eigenblutspende wurde in den vergangenen Jahren kaum mehr abgenommen.

Was ist nach der Spende zu beachten?

Der durch die Blutspende bedingte Flüssigkeitsverlust wird innerhalb von 24 Stunden wieder ausgeglichen. In dieser Phase ist es wichtig, genügend zu trinken. Auch grössere Anstrengungen sollten in diesem Zeitraum nicht unternommen werden.

Wann hat der Körper das gespendete Blut ersetzt?

Die Nachbildung der weissen Blutkörperchen (= Leukozyten) geschieht innerhalb weniger Tage. Auch die Thrombozyten (= Blutplättchen) brauchen wenige Tage. Das Blutplasma wird ebenfalls zügig nachgebildet. Die Neubildung der roten Blutkörperchen dauert etwa zwei Monate.

Kann ich nach der Blutspende Auto fahren?

Wer sich wohlfühlt, kann nach einer Ruhepause von mindestens 30 Minuten wieder Auto fahren. Für das Führen von Lokomotiven und Autobussen gilt dagegen eine Pause von mindestens zwölf Stunden, für das Pilotieren von Flugzeugen eine von 48 Stunden.

Beeinträchtigt eine Blutspende die sportliche Leistungsfähigkeit?

Nach der Blutspende sollte während zweier Tage kein Spitzensport betrieben werden, auch vom Tauchen wird abgeraten. Bei anderen sportlichen Aktivitäten sollte man auf das eigene Körpergefühl hören und unter Umständen Dauer und Intensität anpassen.

Wofür wird mein Blut verwendet?

Das meiste Blut wird zahlenmässig für die Behandlung von Chirurgie-Patienten gebraucht. Es folgen Magen- und Darmkrankheiten und insbesondere Krebspatienten. Der hohe Bedarf an Blut ist in erster Linie eine Folge des medizinischen Fortschritts. So sind viele Operationen, Organübertragungen sowie die Behandlung von bösartigen Tumoren erst dank der modernen Transfusionsmedizin möglich geworden. Bei einer Transfusion werden heute den Patienten nur noch diejenigen Blutbestandteile zugeführt, die er aufgrund seines Zustandes benötigt. Das hat den Vorteil, dass mit den aus einer Vollblutspende hergestellten Präparaten mehreren Menschen geholfen werden kann.

Wie wird das Blut weiterverarbeitet?

In der Regel wird eine Blutspende weiterverarbeitet zu einem Erythrozytenkonzentrat (rote Blutkörperchen) sowie zu Plasma. Teilweise werden zusätzlich auch die Blutplättchen abgetrennt und von mehreren Blutspenden zu einem sogenannten Thrombozytenkonzentrat zusammengeführt. Dies hat den Vorteil, dass die Produkte einer einzigen Blutspende mehreren Patienten helfen können. Die Patienten erhalten gezielt nur diejenigen Bestandteile des Blutes, die sie benötigen.

Worauf wird das Blut getestet?

Parallel zur Weiterverarbeitung wird jede Blutspende im Labor untersucht. Neben der Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor werden Tests auf Infektionserreger (auf Gelbsucht (Hepatitis B, C und E), HIV und Syphilis (TPHA)) durchgeführt.

Erfährt man die Resultate der Blutuntersuchung?

Neuspender erhalten spätestens bei der zweiten Blutspende einen Spenderausweis mit Blutgruppe und Rhesusfaktor. Testergebnisse, die eine Infektion mit Hepatitis, HIV oder Syphilis nicht eindeutig ausschliessen, werden durch einen weiteren Test ergänzt. Falls nötig nimmt eine Ärztin oder ein Arzt mit dem betroffenen Spender Kontakt auf.

Wie lange ist Blut haltbar?

Die Haltbarkeit der Blutbestandteile ist unterschiedlich:

  • Thormozytenkonzentrate («Blutplättchen»): 7 Tage
  • Erythrozytenkonzentrate («Rote Blutkörperchen»): 42 Tage
  • Plasma (tiefgefroren): 2 Jahre
Blutspende SRK Schweiz AG, Die Blutspende: Was Sie wissen sollten, Bern [Abrufdatum 10.02.2020]