Blutprodukte


 

Aus Spenderblut werden verschiedene Blutprodukte für die Transfusion hergestellt:

  • Das Erythrozytenkonzentrat (EK)
  • Das Thrombozytenkonzentrat (TK)
  • Das gefrorene Frischplasma (FGP)

Eine Probe des entnommenen Bluts wird zudem auf verschiedene Krankheitserreger untersucht, die Labortestungen erfolgen gemäss den Vorschriften der Blutspende SRK Schweiz. Sie beinhalten im Wesentlichen die Bestimmung der Blutgruppe und Untergruppen, die Untersuchungen auf Hepatitis B, C und E, HIV, Lues und Alloantikörper. Die Resultate entscheiden darüber, ob ein Produkt freigegeben werden kann.

 

Erythrozytenkonzentrat, leukozytendepletiert

Durch Zentrifugation werden Zellen und Plasma voneinander getrennt und in separate Kunststoffbeutel übergeleitet. Den roten Zellen wird eine additive Lösung beigemischt, wodurch die Lagerdauer erheblich gesteigert wird. Mit Hilfe eines speziellen Filters werden >99% der Leukozyten entfernt. Die gesamte Verarbeitung geschieht in einem geschlossenen Kunststoff-Beutelsystem.

 

Volumen: 275 ml +/- 75ml

Restleukozyten: ≤ 1x 10e6/E

Hämatokritgehalt: 0.6 +/- 0.1 pro Konserve

Lagertemperatur: 2° – 6° C

Haltbarkeit: In SAG-M Lagerlösung max. 42 Tage

Thrombozytenkonzentrat, leukozytendepletiert und pathogeninaktiviert aus Thrombozytenapherese oder gepoolten Buffy Coats

Die Herstellung von Thrombozytenkonzentraten kann auf zwei Wegen erfolgen:

  1. Mittels einer sogenannten Apherese, d.h. in einem automatischen System, bei dem Spender während der Entnahme nur die benötigten Blutplättchen isoliert werden, und die nicht benötigten roten Blutkörperchen und das Blutplasma fast vollständig zurückgegeben werden.
  2. Durch das Zusammenführen von 5 sogenannten „Buffy Coats“ (einem Konzentrat von Blutplättchen aus normalen Vollblutspenden).

Die Thrombozytenkonzentrate werden anschliessend dem Pathogeninaktivierungsverfahren unterzogen. Die Pathogeninaktivierung wird zur Inaktivierung eines breiten Spektrums von Viren, Bakterien und Parasiten sowie kontaminierender Spender-Leukozyten in Thrombozytenpräparaten eingesetzt. Hiermit kann vor allem ein mögliches Bakterienwachstum während der für Thrombozytenkonzentrate obligatorischen Lagerung bei Raumtemepratur (20-24°C) verhindert werden.

 

Volumen: aus Apherese 150 – 400 ml, aus Vollblutentnahme 280-420 ml

Thrombozytengehalt: >= 2.4 x 10e11/E

Restleukozyten: <1X10e6/E

Haltbarkeit: max. 7 Tage

Transfusionsplasma, leukozytendepletiert, quarantänegelagert

Durch Zentrifugation werden Zellen und Plasma voneinander getrennt und in separate Kunststoffbeutel übergeleitet. Mit Hilfe von Filtern werden die Leukozyten entfernt. Plasma leukozytendepletiert kann auch mittels Plasmapherese hergestellt werden: In einem automatischen System werden dem Spenderblut gleich bei der Entnahme die benötigten Komponenten entzogen. Die nicht benötigten Blutbestandteile werden dem Spender im selben Prozess wieder zurückgegeben. Quarantänegelagert heisst, dass das Plasma erst freigegeben wird, wenn die Infektmarker-Testresultate der Nachfolgespende nicht reaktiv sind und keine Blutgruppen-Diskrepanz vorliegt.

 

Volumen: aus Vollblutentnahme 280 +/- 50 ml, aus Apherese 209 ml

Restleukozyten: ≤1x 10e6/E

Lagertemperatur: minus 25° C oder kälter

Haltbarkeit: max. 2 Jahre